Artistic Research:
Chewing the Phone Archive
22. Juni 2024
Was, wenn unser Handyarchiv Geschichte ist, noch bevor es verloren geht? Wie kann aus einem Handyarchiv Erinnerungsarbeit entstehen? Was verraten uns gesammelte Momentaufnahmen aus unserem Leben und Alltag über die Situation einer Gesellschaft?
Inspiriert durch Anna Spanlangs experimentelles und queer-feministisches Filmschaffen tauchten Studierende der Theater-, Film- und Medienwissenschaft ein Semester lang in ihre eigenen Handyarchive ein. Dabei wurden die Bindung dieses Archivs an Gemeinschaft und (Pop-)Kultur diskutiert sowie die subversiven Potenziale der Handyvideos erforscht. Hinterfragt wurde außerdem, inwiefern die Aufzeichnung bestimmter Momente diese nicht nur dokumentiert, sondern auch aktiv mitgestaltet.
Aus der Auseinandersetzung entstanden eigene experimentelle filmische Versuche, in denen sich die komplexen Fragestellungen verdichten. Reisevideos, Konzertmitschnitte, Partyimpressionen, künstlerische Interventionen verbinden sich darin mit alltäglicheren Situationen. Von lebhaften Szenen bis hin zu kontemplativen Naturaufnahmen: Durch die Kombinationen der vielfältigen kurzen Videos entstanden neue Bedeutungsebenen und Assoziationsmöglichkeiten. Eine Hommage an das Handyarchiv als persönliches Tagebuch sowie als Zeitkapsel, die nicht nur Essenzen einer bestimmten Zeitspanne einfängt, sondern auch Einblicke in das kollektive Erleben einer Generation gibt. (Katharina Müller)
Mit Arbeiten von Hannah Walter, Hannah Hiltensperger, Luka Kühn, Kristin Kritzinger, Ilkyaz Salmanli, Elena Kracker, Roslana Tsvetanova, Aristotelis Goetzlof
Seit Herbst 2018 verschreibt sich das Filmmuseum in Kooperation mit Universitäten und Kunsthochschulen in seinem Lehrprogramm der künstlerischen Forschung. Maßgeblich für unseren Artistic Research-Fokus ist die Auseinandersetzung mit dem Filmischen in sämtlichen Dimensionen – historisch, gegenwärtig und in seinem Sich-Fortsetzen in anderen Medien und Kunstformen. Die Beforschung unserer Sammlungsbestände, ihre Sichtbarmachung und Transformation aus intersektionaler Perspektive ist dabei – neben einer Valorisierung des analogen Films – zentrales Anliegen. Die Ergebnisse und Werke dieser Forschungs- und Lehraktivitäten werden semesterweise öffentlich und bei freiem Eintritt im "Unsichtbaren Kino" präsentiert.
Was, wenn unser Handyarchiv Geschichte ist, noch bevor es verloren geht? Wie kann aus einem Handyarchiv Erinnerungsarbeit entstehen? Was verraten uns gesammelte Momentaufnahmen aus unserem Leben und Alltag über die Situation einer Gesellschaft?
Inspiriert durch Anna Spanlangs experimentelles und queer-feministisches Filmschaffen tauchten Studierende der Theater-, Film- und Medienwissenschaft ein Semester lang in ihre eigenen Handyarchive ein. Dabei wurden die Bindung dieses Archivs an Gemeinschaft und (Pop-)Kultur diskutiert sowie die subversiven Potenziale der Handyvideos erforscht. Hinterfragt wurde außerdem, inwiefern die Aufzeichnung bestimmter Momente diese nicht nur dokumentiert, sondern auch aktiv mitgestaltet.
Aus der Auseinandersetzung entstanden eigene experimentelle filmische Versuche, in denen sich die komplexen Fragestellungen verdichten. Reisevideos, Konzertmitschnitte, Partyimpressionen, künstlerische Interventionen verbinden sich darin mit alltäglicheren Situationen. Von lebhaften Szenen bis hin zu kontemplativen Naturaufnahmen: Durch die Kombinationen der vielfältigen kurzen Videos entstanden neue Bedeutungsebenen und Assoziationsmöglichkeiten. Eine Hommage an das Handyarchiv als persönliches Tagebuch sowie als Zeitkapsel, die nicht nur Essenzen einer bestimmten Zeitspanne einfängt, sondern auch Einblicke in das kollektive Erleben einer Generation gibt. (Katharina Müller)
Mit Arbeiten von Hannah Walter, Hannah Hiltensperger, Luka Kühn, Kristin Kritzinger, Ilkyaz Salmanli, Elena Kracker, Roslana Tsvetanova, Aristotelis Goetzlof
Seit Herbst 2018 verschreibt sich das Filmmuseum in Kooperation mit Universitäten und Kunsthochschulen in seinem Lehrprogramm der künstlerischen Forschung. Maßgeblich für unseren Artistic Research-Fokus ist die Auseinandersetzung mit dem Filmischen in sämtlichen Dimensionen – historisch, gegenwärtig und in seinem Sich-Fortsetzen in anderen Medien und Kunstformen. Die Beforschung unserer Sammlungsbestände, ihre Sichtbarmachung und Transformation aus intersektionaler Perspektive ist dabei – neben einer Valorisierung des analogen Films – zentrales Anliegen. Die Ergebnisse und Werke dieser Forschungs- und Lehraktivitäten werden semesterweise öffentlich und bei freiem Eintritt im "Unsichtbaren Kino" präsentiert.