Transformers: The Premake, 2014, Kevin B. Lee

Ästhetik der Analyse
Kevin B. Lee – In person

18. bis 20. April 2016
 
Die moving images von Kevin B. Lee (*1975) lassen sich als zeitgenössische Antwort auf die von Raymond Bellour beschworene „Enteignung des Gegenstands“ Film durch dessen Übertragung in Sprache oder Schrift verstehen. Von der New York Times zum „King of Video Essays“ gekrönt, verfasst Lee seit 2007 kritisch-analytische Arbeiten über das Kino – anfangs noch sporadisch im Rahmen seines Blogs shootingdownpictures, mittlerweile unter anderem für das New Yorker MoMI und einmal pro Woche für Fandor. Dieser Korpus von mittlerweile über 250 Kurzfilmen erstreckt sich von der Analyse einzelner Werke über Künstlerporträts bis hin zu essayistischen Reflexionen über das Verhältnis von Kino, Technologie und Gesellschaft.
 
Neben faszinierend genauen Blicken auf Filme (stets geleitet von subjektiven Präferenzen) kristallisiert sich zunehmend eine spezifische Ästhetik der Analyse heraus. Mittels bewegter Bilder und Töne untersucht Lee ebendiese beiden „Sprechweisen“ des Kinos – und bringt dabei Werke hervor, die auch der poetischen Erfahrung des Mediums nahe sind bzw. selbst zu einer ganz eigenen Insel im Kino werden: Sein fulminanter Transformers: The Premake etwa wurde in der Avantgarde-Sektion des Filmfestivals in Rotterdam gezeigt und von Sight & Sound als einer der „Dokumentarfilme“ des Jahres 2014 gefeiert.
 
Das im Filmmuseum präsentierte Programm ist die erste ausführliche Würdigung von Lees Schaffen. Es lädt dazu ein, einen Autor kennen zu lernen, der entlang der Schnittstelle von Theorie und Kunst balanciert, und das Potenzial seiner kritischen Methode auszuloten. Im Sinne der permanenten Weiterentwicklung seiner Arbeit wird Kevin B. Lee zu einigen Werken „Live-Performances“ abhalten und ausgewählte Video-Essays anderer Autor/inn/en in die Programme einschleusen.
 
Kevin B. Lee
wird bei allen Vorstellungen für ein Publikumsgespräch zur Verfügung stehen.

Zusätzliche Materialien