Czlowiek z zelaza (Der Mann aus Eisen) 1981, Andrzej Wajda

Wajda / Schlöndorff: 1980-1989-2009

15. Oktober 2009

 

Anlässlich des 20jährigen Jubiläums des Systemwechsels in Polen und in anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks laden das Polnische Institut Wien und das Österreichische Filmmuseum die beiden Regisseure und Oscar-Preisträger Andrzej Wajda und Volker Schlöndorff zu einer Diskussion ein. Anschließend wird Wajda seinen klassischen Film über die Solidarność-Bewegung vorstellen, Człowiek z źelaza (Der Mann aus Eisen), der 1981 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde.

 

Andrzej Wajda, geboren 1926 in Suwałki, gilt spätestens seit Asche und Diamant (1958) als einer der wichtigsten polnischen und europäischen Regisseure. Seit mehr als fünfzig Jahren behandelt er in Filmen wie Der Kanal, Die Generation oder Der Mann aus Marmor politisch brisante Themen aus der polnischen Realität des 20. Jahrhunderts. Sein Werk rief Konflikte mit der Zensurbehörde hervor, die Filme wurden zeitweise aus den Kinos verbannt. Wajda emigrierte und setzte seine Arbeit u.a. in Frankreich und in Deutschland fort, bevor er 1989, nach dem Systemwechsel, nach Polen zurückkehrte.
 

Volker Schlöndorff, geboren 1939, zählt seit Ende der 60er Jahre zu den Zentralfiguren des Neuen Deutschen Films. Frauen, die gegen das System aufbegehren, haben ihn wiederholt inspiriert und als Vorlagen für Filme wie Die verlorene Ehre der Katharina Blum gedient. Sein Film Streik (2007) erzählt von Anna Walentynowicz, der mutigen Kranführerin auf der Werft von Gdańsk, deren Entlassung 1980 einen Streik auslöste, aus dem die polnische Gewerkschaft Solidarność hervorging. In weiterer Folge wurde sie wegen ihrer kompromisslosen Haltung aus der Solidarność ausgeschlossen und verschwand aus dem politischen Gedächtnis Polens.

 

Am 15. Oktober 2009 werden die beiden Filmemacher über Zensur und künstlerische Freiheit, über das Scheitern des Kommunismus und die Rolle der polnischen Arbeiter dabei, über hehre Absichten und die schmutzige Politik, über Symbolfiguren, Heldinnen und Verliererinnen sprechen.

 

Eine gemeinsame Veranstaltung des Polnischen Instituts Wien und des Österreichischen Filmmuseums