Perfect Film, 1986, Ken Jacobs

Filmmuseum on location:

Stoffwechsel
Filme zeugen Filme

Dienstag 20. März 

Ort: KIZ – Kino im Augarten, Graz 
 
Auch heuer wieder präsentiert das Filmmuseum ein besonderes Programm auf dem Festival des österreichischen Films in Graz.
 
(Film-)Museumsobjekte sind nie­­mals nur Dokumente ihrer Entstehungszeit, niemals nur Illustration ihrer ursprünglichen Bestimmung: Sie „oszillieren“ (so der Kulturhis­toriker Lorenz Engell) zwischen der „wirklichen Welt“ und der „mög­lichen Welt“, der Gesamtheit dessen, was der Fall ist, und all jenem, was der Fall sein könnte. Dem utopischen Glauben an jene mög­lichen Wirklichkeiten verdanken die Filmmuseen ebenso ihre Exis­tenz wie der Kompilations- oder Found-Footage-Film: Ein filmisches Objekt ist immer mehr als sein ästhetischer Wert oder sein augenscheinlicher Gebrauchswert.
 
Das Programm Stoffwechsel versammelt einige Beispiele von „Filmen, die durch Filme gezeugt werden“ (Jay Leyda) – historische wie rezente, österreichische wie internationale. Zugleich soll das Programm jene lustvolle Arbeit erfahrbar machen, die ein Filmmuseum leistet. Zu sehen sind neue Restaurierungen des Film­museums, Fragmente, rätselhafte Privataufnahmen, klassische ­Found-Footage-Arbeiten aus der Avantgardefilm-Sammlung des Hauses und – als Uraufführung – eine digitale Videoarbeit von ­Michaela Grill und Martin Siewert (cityscapes, 2007), die aus ÖFM-Materialien hergestellt wurde. Im Anschluss an das Programm ­diskutiert Michael Loebenstein in einem Podiumsgespräch mit den Filmemacher/innen Susanne Freund, Michaela Grill und Tim Sharp die Arbeit mit Archivfilmen.
 
Die Diagonale findet vom 19. bis 25. März in Graz statt (www.diagonale.at)