Un chien andalou (Ein andalusischer Hund), 1929, Luis Buñuel, Salvador Dalí

Avantgarde: Film
Die Kinoereignisse der Klassischen Moderne

21. bis 30. März 2007

 

Das Medium Film war seit seinen Anfängen eng mit der Erfahrung des modernen Lebens verknüpft. Die Avantgarde-Bewegungen der 1910er und 20er Jahre – z.B. die Futuristen, Dadaisten, Surrealisten – sahen in der Direktheit, Rasanz und „Äußerlichkeit“ des frühen Kinos eine „Siebente Kunst“, die die bürgerlichen Kulturvorstellungen hinwegfegen sollte: eine Art Gegenkunst.

 

Indem sie sich selbst – in gänzlich neuartiger Weise – des Mediums bemächtigten, schufen die Künstler der Avantgarde ab 1920 zugleich ein „anderes Kino“: Ihr freier und experimenteller Umgang mit Licht, Rhythmus und Einzelkader, mit Körperdarstellungen, Bewegungsillusion und Zuschauererwartungen berührte den inneren Kern des Mediums: Film als eine neue, autonome Denk- und Wahrnehmungsweise. Viele dieser Werke (wie auch die Schocks und Skandale, die sich mit ihnen verbinden) gelten heute als zentrale Ereignisse in der Geschichte der modernen Kunst.

 

Die rund 45 Arbeiten umfassende Auswahl für diese Schau präsentiert sämtliche Hauptwerke der klassischen Filmavantgarde: die dadaistisch-surrealistischen Filme, die in Paris entstanden, ebenso wie den „absoluten“ Film und das experimentelle Kino der Neuen Sachlichkeit, den filmischen Konstruktivismus von Dziga Vertov ebenso wie den „zornigen Dokumentarismus“ Anfang der 30er Jahre. Neben den berühmten Titeln ist eine Vielzahl selten gezeigter Werke zu entdecken.

 

Das Programm steht in Zusammenhang mit der Einladung des MUMOK an das Filmmuseum, für die Neuaufstellung der Klassischen Moderne ab März 2007 erstmals das Medium Film stark einzubinden.

 

Ausgewählte Leihgaben des Filmmuseums – 35mm-Filmprojektionen ebenso wie Fotografien, Originalskizzen und Plakate – bilden ein Zentrum dieser neuen Moderne-Präsentation im MUMOK.