Krótki film o zabijaniu (Ein kurzer Film über das Töten), 1988, Krzysztof Kieslowski

"Der Dekalog" von Krzysztof Kieślowski

1. bis 7. März 2007
 
Krzysztof Kieślowski, der agnostische Metaphysiker, galt bei seinem Tod im Jahre 1996 als einer der bedeutendsten Regisseure Europas. Obwohl er seit 1966 Filme gemacht und sich während der 70er Jahre zu einem der Großen im polnischen Dokumentarfilm entwickelt hatte, gelang Kieślowski der Durchbruch erst mit dem einzigartigen TV-Projekt Dekalog (1988-89).
 
Die beiden Kino-Auskopplungen der Serie – Ein kurzer Film über das Töten und Ein kurzer Film über die Liebe – wurden zu Auslösern eines wahren Kieślowski-Booms im westlichen „Arthouse"-Kino.
 
Die zehn Filme über die Zehn Gebote des Alten Testaments bilden den Schlüssel zum Werk des Regisseurs: Frühere Themen und Figuren tauchen hier erneut auf, Kieślowskis gesamtes polnisches Schaffen, sein Beitrag zum „Kino der moralischen Unruhe", findet sich hier verdichtet wieder (darunter auch Elemente seiner faszinierenden dokumentarischen Arbeitsweise der 70er Jahre). Parallel dazu bereiten sich aber auch jene Kunstfilme vor, die er ab 1991 in Frankreich realisieren sollte – sein kalligraphischer, von Videokunst und Musikvideos beeinflusster Spätstil.
 
Die Werke des Dekalogs nehmen die biblischen Gebote als Ausgangspunkt. Die Geschichten sind fast zur Gänze im Warschauer Ursynów-Hochhauskomplex verankert und stammen alle von Kieślowski und Krzysztof Piesiewicz. Die einzelnen Episoden sind nicht miteinander verbunden, weshalb Kieślowski für jedes Spiel andere Hauptdarsteller sowie einen anderen Kameramann engagierte.
 
Verfolgt man die ganze Serie, wird man jedoch feststellen, dass sich die Figuren ab und zu über den Weg laufen – und dass es eine Gestalt gibt, die alle treffen: den Engel des Schicksals.
 
Die Schau findet mit Unterstützung des Polnischen Instituts Wien, der Filmoteka Narodowa und der polnischen Fernsehanstalt "Telewizja Polska" statt.