Rosetta, 1999, Jean-Pierre und Luc Dardenne

"Das Streit-Bild": Jacques Rancière und die Geschichtlichkeit des Films

10. bis 12. April 2008
 
Die Tagung "Das Streit-Bild" widmet sich den Schriften des französischen Philosophen Jacques Rancière, die dazu anregen, das utopische Potenzial des Films neu zu befragen. Studien, Kritiken und kunsttheoretische Passagen Rancières zu einzelnen Filmen und Filmemachern – Lang und Lanzmann, Anthony Mann, Rossellini, Ray und Godard – nähern sich dem Kino über das, was in ihm an durchkreuzter Geschichte, an "unvernehmlicher" Politik und an Bruch mit Gewissheiten enthalten ist. Rancière gibt Spannungen zu denken: zwischen der Modernität des Films und der romantisch-demokratischen Utopie, die er umsetzt; zwischen einer Wahrnehmungspolizei sozialer Raumverteilung, die eine Sache der Repräsentation ist, und dem Bestreiten solcher Ordnungen als ästhetisches Moment der Politik. In diesen Spannungsverhältnissen und ausgehend von neun Vorträgen stehen die "Geschichtlichkeit des Films" und Möglichkeiten einer politischen Filmästhetik zur Diskussion.
 
Eine Veranstaltung des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Geschichte und Gesellschaft in Kooperation mit dem Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK), dem Österreichischen Filmmuseum und der Österreichischen Gesellschaft für Zeitgeschichte. Konzept & Organisation: Siegfried Mattl und Drehli Robnik.