Dead Ringers, 1988, David Cronenberg (Foto: Attila Dory)

Peter Suschitzky | David Cronenberg

22. März bis 6. April 2017

Im britischen Kameramann Peter Suschitzky (*1941) hat der kanadische Ausnahmeregisseur David Cronenberg (*1943) vor knapp drei Jahrzehnten einen kongenialen Partner gefunden. Seither haben sie elf Spielfilme gemeinsam realisiert – eine der überragenden Kollaborationen des Gegenwartskinos. Das Filmmuseum zeigt sämtliche dieser Werke, begleitet von einem Wien-Besuch Suschitzkys.

Als Sohn des emigrierten Wiener Kameramanns und Fotografen Wolf Suschitzky (Get Carter) wurde Peter der Beruf praktisch in die Wiege gelegt: Seit den 1960ern arbeitete er mit so unterschiedlichen Autorenfilmern wie Kevin Brownlow, Ken Russell, Peter Watkins und John Boorman, drehte aber auch Blockbuster-Spektakel wie den zweiten Star Wars-Film The Empire Strikes Back. Doch die Begegnung mit Cronenberg führte zu einer "Berufsehe", so Suschitzky: "Ich arbeite lieber an intimen Filmen – intensiven Filmen wie seinen." Ein Musterbeispiel für diese oft beunruhigende Intensität war bereits die erste Zusammenarbeit Dead Ringers (1988) – zugleich auch ein visuell bahnbrechender Film, was die Realisierung der Doppelrolle von Jeremy Irons als gestörtem Gynäkologen-Zwillingspaar betrifft.

Die ganz auf intuitivem (Ein-)Verständnis basierende Methode von Cronenberg und Suschitzky hat sich in zehn weiteren Filmen bewährt, darunter moderne Klassiker wie Crash (1996), A History of Violence (2005) oder Cosmopolis (2012), ein Film, der zu 90 Prozent in einer Limousine gedreht werden musste: "Jedes Mal andere Herausforderungen", so Suschitzky – und dabei ein Œuvre wie aus einem Guss in seiner Klarheit, Präzision, seinem unverwechselbarem Tonfall.

Am 26. und 27. März wird Peter Suschitzky im Filmmuseum über sein Metier und über seine außergewöhnliche "Langzeitbeziehung" zu David Cronenberg sprechen.

Das Projekt findet in Kooperation mit dem Stadtkino Wien und der Diagonale statt. Im Stadtkino präsentiert Peter Suschitzky am 31.3. den Kinostart des neuen Dokumentarfilms "Auf Ediths Spuren" von Peter Stephan Jungk; in Graz ist er am 1. April zu Gast bei einer Hommage an seinen Vater, organisiert von SYNEMA und der Diagonale.
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