Meisterwerke des neuen amerikanischen Avantgardefilms:

The International Experimental Cinema Exposition

22. bis 24. April 2009
 
Im Gegensatz zu ihren kanonisierten Vorfahren wie Maya Deren, Kenneth Anger, Stan Brakhage, Ken Jacobs, Andy Warhol oder Michael Snow sind die jüngeren Generationen des experimentellen amerikanischen Kinos in Europa kaum bekannt. Dieses unabhängige Filmschaffen floriert weiterhin: Gerade in einer Zeit, in der digitale Werkzeuge und Ästhetiken als Mainstream-­Standard gelten, hat die bewusste, avancierte Arbeit mit Film in Amerika einen ­neuen Aufschwung erlebt.
 
Dieser Aufschwung zeigt sich nicht nur in den bestechenden Werken neuer Künstler/innen, die im letzten Jahrzehnt hervor­getreten sind, sondern auch in neuen Festivals und filmkulturellen Initiativen, in der kritischen Rezeption (gerade unter jüngeren ­Kritikern, die online publizieren) und im Kunstbereich, wo Film­projektionen heute wieder eine paradoxe „Avantgarde-Rolle“ gegenüber der omnipräsenten Videokunst spielen.
 
Das 2000 von Christopher May in Telluride, Colorado gegründete „reisende Festival“ TIE – The International Experimental Cinema Exposition ist eine exemplarische Plattform für neue Filmemacher-Generationen (und Wiederentdeckungen aus früheren Jahrzehnten). Nach begeistert aufgenommenen Veranstaltungen in Nord- und Südamerika gastiert TIE auf Einladung des Filmmuseums erstmals in Europa. May wird vier kuratierte Programme mit 45 Werken vorstellen – darunter Filme von herausragenden, hierzulande noch zu entdeckenden Künstler/innen wie Deco Dawson, Brian Frye, David Gatten, Janie Geiser, Jeanne Liotta, Luther Price oder Luis Recoder: „films that illuminate the continuing vitality and beauty of celluloid.“
 
Im Programm finden sich auch Funde aus den 60er und 70er Jahren: frühe Filme von Nathaniel Dorsky, Paul Bartel, Tom ­Chomont, Vincent Grenier oder Lenny Lipton.
Zusätzliche Materialien