Un homme sans l'Occident, 2002, Raymond Depardon

Premiere:

"Un homme sans l'Occident" von Raymond Depardon

26. und 27. Februar 2004
 
Immer öfter findet der heimische Kinobetrieb keinen Platz für die neuen Arbeiten bedeutender Regisseure: So auch bei Un homme sans L'Occident (2003), dem dritten Spielfilm des französischen Dokumentaristen, Fotografen und Filmerzählers Raymond Depardon. Wie seine anderen Fiktionen Empty Quarter (1985) und La Captive du désert (1990) konfrontiert Un homme sans L'Occident einen westlichen, „kolonialen“ Blick mit der afrikanische Wüstenlandschaft – diesmal allerdings unter umgekehrten Vorzeichen. Es geht um den Versuch, sich in einen Afrikaner zu versetzen, der Ende des 19. Jahrhunderts die Ankunft des weißen Mannes (und damit den Anfang vom Ende seiner Welt) erlebt. Die strenge, kristalline Schönheit von Depardons strahlenden Wüstenbildern bildet einen Gegenpol zur lyrisch-mystischen Naturpoesie im Werk von Nicholas Ray.