Video-Essays

Video-Essays erfahren seit einigen Jahren erhöhte Aufmerksamkeit in cinephilen Kreisen. Anders als Filmkritiken oder theoretische Aufsätze erlauben sie es, die Bilder und Töne eines Films direkt in die eigene Auseinandersetzung mit diesem einzubinden, anstatt sie mit Worten zu umschreiben und so ihre Wirkung zu evozieren. Der Video-Essay teilt mit dem Film seine Ausdrucksmittel, um über ihn zu reflektieren. Im April 2016 lud das Filmmuseum Kevin B. Lee einen der avanciertesten Vertreter dieser Form der audiovisuellen Auseinandersetzung mit dem Film, seinen Ästhetiken, seiner Geschichte, aber auch seinen politischen Dimensionen ein, an drei Abenden eine Auswahl seiner bis dato über 250 Arbeiten im Unsichtbaren Kino zu präsentieren. Bereits in den Jahren zuvor waren Video-Essays immer wiederkehrender Bestandteil der im Rahmen der Edition Filmmuseum veröffentlichten DVDs zu Filmen aus der Sammlung des Filmmuseums und ermöglichten es, die DVDs mit Inhalten zu Restaurierungsdetails, besondere Momente oder historische Zusammenhänge zu ergänzen. Immer wieder stellte das Filmmuseum seine DVDs auch für universitäre Seminare zur Verfügung, so dass auf dieser Grundlage neue Video-Essays entstehen konnten. Eine Auswahl dieser facettenreichen Praxis ist hier versammelt und wird ständig erweitert.