Nemesis, 2020, Thomas Imbach

Nemesis

Thomas Imbach, CH 2020
Drehbuch, Kamera: Thomas Imbach; Schnitt: David Charap, Thomas Imbach; Musik: Kali Trio, Lukas Langenegger; Erzähler: Milan Peschel. DCP, Farbe, 132 min. Deutsch
 
Über einen Zeitraum von sieben Jahren hat Thomas Imbach den Abtragungsprozess des Zürcher Güterbahnhofs und die anschließende Errichtung eines Gefängnis- und Polizeizentrums ausschließlich aus dem Fenster seiner Wohnung gefilmt. Die Zerstörung ist dabei nicht nur materieller Natur, sondern hat auch eine stark politische Dimension, die Imbach durch Off-Kommentare explizit macht. Durch die kunstvolle Manipulation von Einstellungsgrößen, Projektionsgeschwindigkeit und durch die Koppelung von Zeitachse und Tonspur verbindet der Regisseur die Makroebene dieser Zerstörung mit vielschichtigen Mikrogeschichten (darunter Arbeitsmigration bis hin zu selbst Erlebtem). Aus der Distanz (aber mit großem Zoom) fängt er soziale Interaktionen ein, die sich zufällig in der Umgebung abspielen, während die Baumaschinen wie animierte Monster anmuten und das Gelände im Laufe der Jahreszeiten zu einem Treffpunkt für Menschen – und Tiere – machen. (M.B. / N.K. / I.R.)
 
Einführung von Nicole Kandioler

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