Hope and Glory, 1987, John Boorman (Foto: Park Circus © 1987 Columbia Pictures Industries, Inc. All Rights Reserved)

Hope and Glory

John Boorman, GB/US 1987
Drehbuch: John Boorman; Kamera: Philippe Rousselot; Schnitt: Ian Crafford; Musik: Peter Martin; Darsteller*innen: Sarah Miles, David Hayman, Derrick O'Connor, Susan Wooldridge, Sammi Davis, Ian Bannen. 35mm, Farbe und sw, 113 min. Englisch 
 
Eine Familiengeschichte aus der Zeit des London Blitz. Durch die Augen des zehnjährigen Billy werden die deutschen Bombenangriffe in den Anfangsjahren des Zweiten Weltkriegs ganz anders gesehen: Die Einschläge verwandeln die Stadt in einen Abenteuespielplatz und als zum Ferienende die Schule weggebombt wird, quittiert es der Bub mit einem begeisterten "Thank you, Adolf!". Boormans autobiografischer Schlüsselfilm wurde ein Welthit und machte ihn (das zweite Mal nach Deliverance) zum Oscar-Kandidaten: Es war ihm erfolgreich gelungen, seinen subversiven Einfallsreichtum mit einer bewegenden Detailgenauigkeit zu verbinden, wie sie sich nur aus dem eigenen Erleben speisen kann. Die Beziehungen in seiner ungewöhnlichen Familie – im Film werden aus den Boormans die Rowans – liefern den tragikomischen Kitt für dieses entwaffnende Zeitbild, mit dem der "unbritische" Romantiker Boorman die besten Traditionen des klassischen englischen Kinos zwischen David Lean und Ealing-Komödien wiederbelebt. (C.H.)
 
Einführung von Christoph Huber am 17. Oktober 2024