Fantozzi (Das größte Rindvieh weit und breit), 1975, Luciano Salce

Fantozzi (Das größte Rindvieh weit und breit)

Luciano Salce, IT 1975
Drehbuch: Leonardo Benvenuti, Piero De Bernardi, Luciano Salce, Paolo Villaggo nach dessen Roman; Kamera: Erico Menczer; Schnitt: Amedeo Salfa; Musik: Fabio Frizzi; Darsteller*innen: Paolo Villaggio, Anna Mazzamauro, Gigi Reder, Giuseppe Anatrelli, Umberto D'Orsi, Liù Bosisio. 35mm, Farbe, 102 min. Italienisch mit engl. UT 
 
Buchhalter Fantozzi (Paolo Villaggio) ist ein Rädchen im Getriebe einer Riesenfirma, in der er missachtet wird: Im Prolog zum Film entdeckt man, dass er versehentlich in den alten Betriebstoiletten eingemauert wurde, als seine Frau anruft, weil sie ihn seit Tagen vermisst. Im Folgenden durchmisst Fantozzi in zum Totlachen komischen Episoden alle Frustrationen, die Arbeitsleben und Freizeit bieten: vom Marathonlauf zum rechtzeitigen Arbeitsbeginn-Stempeln bis zum desaströsen Skiurlaub. 1971 wurde Villaggios erstes Fantozzi-Buch in Italien ein Riesenerfolg, Luciano Salces filmische Umsetzung fügte eine surreale Dimension hinzu, die sich kaum in Worte fassen lässt: Villaggio verwies auf die Looney Tunes und Kater Silvester, aber Fantozzi ist ein singuläres Phänomen, das in der Heimat nahezu mythologischen Kultstatus hat, während man es auf deutsch unter dem Titel Das größte Rindvieh weit und breit verramschte. Ein grenzenloses Meisterwerk über den Unsinn des modernen Lebens. (C.H.)
 
In Anwesenheit von Emanuele Salce am 10.1.2025
 
Courtesy Cineteca Milano