En toute innocence (Mord-Skizzen), 1987, Alain Jessua

En toute innocence (Mord-Skizzen)

Alain Jessua, FR 1987
Drehbuch: Luc Béraud, Alain Jessua, Dominique Roulet nach dem Roman Suicide à l'amiable von André Lay; Kamera: Jean Rabier; Schnitt: Hélène Plemiannikov; Musik: Michel Portal; Darsteller*innen: Michel Serrault, Nathalie Baye, François Dunoyer, Suzanne Flon, Philippe Caroit, Sylvie Fennec, Bernard Fresson, Anna Gaylor. 35mm, Farbe, 92 min. Französisch mit engl. UT 
 
"Ich wollte zeigen, dass ich einen Thriller machen kann, der ohne eine allumfassende Moral auskommt. Der Film ist in der Tat Hitchcock-haft." Er ist auch, könnte man Jessuas Aussage hinzufügen, dem Kino Henri-George Clouzots und Claude Chabrols verwandt, ohne dem letzten von Jessua anerkannten Kinofilm seine Eigenständigkeit absprechen zu wollen. Auch in En toute innocence wird Jessuas ganz eigene Art sichtbar, eine ihm nicht geheure Gesellschaftsschicht – hier die französische Geldaristokratie – zu sezieren, ohne die Figuren zu verachten. Die Abgründe sind feiner, vor lauter "Alltäglichkeit" kaum erkennbar. Ein verwitweter, angesehener Mann aus Bordeaux muss sich nach einem schweren Unfall in die Obhut seiner der Untreue überführten Schwiegertochter begeben. Auf ihrem luxuriösen Anwesen am Land entwickeln beide bald gegenseitige Mordpläne. (G.V.)
 
Einführung Gary Vanisian am 8.6.2025
 
Courtesy Cinémathèque de Toulouse