La tête d'un homme (Der Kopf eines Mannes), 1933, Julien Duvivier

La tête d'un homme (Der Kopf eines Mannes)

Julien Duvivier, FR 1933
Drehbuch: Julien Duvivier, Louis Delaprée, Pierre Calmann nach dem Roman von Georges Simenon; Kamera: Armand Thirard; Schnitt: Marthe Poncin; Musik: Jacques Dallin; Darsteller*innen: Harry Baur, Valéry Inkijinoff, Gina Manès, Alexandre Rignault, Gaston Jacquet. 35mm, sw, 90 min. Französisch mit dt. UT
 
Ein mittelloser Lebemann verspricht in einem überfüllten Pariser Café eine hohe Geldsumme für den Mord an seiner reichen Tante. Als sie kurz darauf tot aufgefunden wird, weisen alle Spuren auf einen begriffsstutzigen Kleinkriminellen: für die Polizei ein klarer Fall. Nur Inspektor Maigret zweifelt – und riskiert seine Karriere, um den wahren Täter aufzuspüren. Die dritte Maigret-Verfilmung und eine der allerbesten. Georges Simenon wollte hier selbst inszenieren, aber seine Ideen waren den Produzenten zu unkonventionell; sie engagierten Julien Duvivier, der erfindungsreich die desolate Atmosphäre der Vorlage beschwor: schmutzige Straßen, melancholische Chansons, nachtschwarze Schatten, kühne audiovisuelle Arabesken – und im Zentrum eine Dostojewski-artige Konfrontation zwischen Maigret (Harry Baur: gewichtig, doch geistig agil hinter dem Schnauzbart-Visier) und einem schillernden Bösen, extravagant verkörpert vom russischen Emigranten Valéry Inkijinoff. 1946 würde sich Duvivier mit Panique ein zweites Mal Simenon zuwenden, mit ebenso brillanten Ergebnissen. (C.H.)
 
Einführung von Michael Omasta am 18. Mai 2024