Chung Hing sam lam (Chungking Express), 1994, Wong Kar-wai

Chung Hing sam lam (Chungking Express)

Wong Kar-wai, HK 1994
Drehbuch: Wong Kar-wai; Kamera: Christopher Doyle, Andrew Lau Wai-keung; Schnitt: William Chang, Kit-Wai Kai, Chi-Leung Kwong; Musik: Frankie Chan, Michael Galasso, Roel A. García; Darsteller*innen: Brigitte Lin, Tony Leung Chiu-wai, Faye Wong, Takeshi Kaneshiro, Valerie Chow, Piggy Chan. 35mm, Farbe, 103 min. Kantonesisch mit dt./frz. UT
 
Die Nacht im Hong Kong der 1990er Jahre ist neonfarben. Wie Wong Kar-wai das mit den Kameramännern Andrew Lau Wai-keung (in der ersten Geschichte, gedreht im Gebäudekomplex Chungking Mansions) und Christopher Doyle (in Episode zwei) inszeniert, wurde stilprägend: Eine bewegte Handkamera und das Spiel mit Zeitlupe und Zeitraffer übersetzen die pulsierende Energie der Stadt und das Innenleben der Protagonist*innen in hypnotisierende Bilder. Spielerisch ist Wongs Umgang mit Narration und Genre zwischen Film noir, Musikvideo und Romantic Comedy, wenn er in unabhängigen Geschichten von zwei Polizisten erzählt, die jeweils von ihrer Freundin verlassen werden und sich neu (unglücklich) verlieben. Denn wieder erweisen sich die Frauen als äußerst eigenständig. Kongenial der Soundtrack, von "California Dreaming" bis zu Cantopop-Coverversionen von 90er-Hits, interpretiert von Schauspielerin Faye Wong (im Film großartig unkonventionell als Kellnerin des Imbissstands "Midnight Express"), als Sängerin eine der populärsten Künstlerinnen Asiens. (A.P.)