Zir-e derakhtan-e zeytun (Quer durch den Olivenhain), 1994, Abbas Kiarostami

Zir-e derakhtan-e zeytun (Quer durch den Olivenhain)

Abbas Kiarostami, IR 1994
Drehbuch, Schnitt: Abbas Kiarostami; Kamera: Hossein Jafarian, Farhad Saba, Bahram Badakshani, Farzad Jodat; Musik: Amir Farshid Rahimian, Chema Rosas; Darsteller*innen: Mohammad-Ali Keshavarz, Farhad Kheradmand, Hossein Rezai, Tahereh Ladanian, Zarifeh Shiva. 35mm, Farbe, 103 min. Persisch mit dt. UT
 
Staffelungen der Realitätswahrnehmung und -konstruktion. In Wo ist das Haus meines Freundes? (1987) hatte Abbas Kiarostami eine kleine, moralische Geschichte über den Wert von Freundschaft und Solidarität erzählt; gedreht wurde der Film in einem Dorf, das es bald darauf ob eines Erdbebens nicht mehr gab. In Und das Leben geht weiter (1992) berichtete er von diesem Drehort, von seiner alten und neuen Wirklichkeit – davon, was noch übrig geblieben war nach der Naturkatastrophe, und wer von den Menschen noch lebt, die man im ersten Film sieht. In Quer durch den Olivenhain schließlich spricht Kiarostami von den Dreharbeiten zu jenem zweiten Film, von den ethischen Problemen, die sich bei der Arbeit ergaben; und von dem Glück, das aller Not zum Trotz immer gerade neben den Filmbildern so vor sich hin wucherte. Eine Art Lektion, auch über das Verhältnis von Kino, Realität und Wirklichkeit. (O.M.)