
Eraserhead
David Lynch, US 1977Drehbuch, Schnitt, Musik: David Lynch; Kamera: Herbert Cardwell, Frederick Elmes; Darsteller*innen: Jack Nance, Charlotte Stewart, Allen Joseph, Jeanne Bates, Jack Fisk, Darwin Joston. 35mm, sw, 89 min. Englisch
Davor:
Take the 5:10 to Dreamland Bruce Conner, US 1977, 16mm, Farbe, 6 min. Englisch
Valse Triste Bruce Conner, US 1979, 16mm, Farbe, 6 min. Englisch
Prototyp von David Lynchs Albtraumkino, dabei schon die Quintessenz: surrealer Streifzug durchs reine Lynchiversum, mit seinen erheiternd bis furchterregend unverständlichen Regeln. Unverwechselbarer Hauptdarsteller unter unverwechselbarer Turmfrisur: Jack Nance, unglückseliger Ritter von tragikomischer Gestalt. Gefangener einer schwarzweißen Wüstenei aus Industrieruinen und Kanalrohren sowie absurder Familienbande. Zwangsheirat mit der quasi-autistischen Freundin und väterliches Verantwortungstrauma wegen eines Monsterbabys, das auf dem Terrorkunstsoundtrack ächzt und keucht wie eine Sirene. Nur wenn die Frau im Heizkörper tröstend singt: "In heaven, everything is fine", dann träumt der Gequälte, dass sich sein Kopf vom Körper katapultiert – und zu Radiergummis verarbeitet wird. Er wird der Eraserhead. Aber die Angst ist unauslöschlich. Als Vorspiel: Zwei zeitgleiche und seelenverwandt surreale Filmgedichte von Avantgardegott Bruce Conner. (C.H.)