Hell in the Pacific, 1968, John Boorman (Image Courtesy of Park Circus/Walt Disney Studios)

Hell in the Pacific

John Boorman, US 1968
Drehbuch: Alexander Jacobs, Eric Bercovici; Kamera: Conrad L. Hall; Schnitt: Thomas Stanford; Musik: Lalo Schifrin; Darsteller*innen: Lee Marvin, Mifune Toshirō. 35mm, Farbe, 103 min. Englisch 
 
Im Zweiten Weltkrieg stranden zwei verfeindete Soldaten zufällig auf einer unbewohnten Pazifikinsel: Instinktiv liefern sich der Amerikaner (Lee Marvin) und der Japaner (Mifune Toshirō) in ihren zefledderten Uniformen Auseinandersetzungen, wo sie doch beide ums Überleben kämpfen. Aus den absurden Konflikten entsteht widerwillige Zusammenarbeit – doch kann die aus Notwendigkeit geborene Freundschaft die lang verinnerlichte Feindschaft überwinden? Das menschliche Duell liefert den allegorischen Rahmen für Boormans bestechende Natur-Ballade (Kameravirtuose: Conrad Hall): "Weil die beiden keine gemeinsame Sprache hatten, konnte die Handlung nicht durch Dialoge vorangetrieben werden. Ich musste die Geschichte in Bildern erzählen", so Boorman. Aus der Kunst seiner Stummfilm-Idole – D. W. Griffith, von Stroheim, Eisenstein, die deutschen Expressionisten – destilliert Boorman dabei packend die Essenz seines gleichermaßen elementaren wie metaphysischen Kinos. (C.H.)
 
Einführung von Christoph Huber am 9. September 2024