Yaaba, 1989, Idrissa Ouédrago

Yaaba

Idrissa Ouédraogo, BF/CH/FR 1989
Drehbuch: Idrissa Ouédraogo; Kamera: Matthias Kälin, Jean Monsigny; Schnitt: Loredana Cristelli; Musik: Francis Bebey; Darsteller*innen: Fatimata Sanga, Noufou Ouédraogo, Roukietou Barry, Adama Ouédraogo, Amadé Toure, Sibidou Ouédraogo. 35mm, Farbe, 90 min. Mòoré mit dt. UT
 
Der Film beginnt so wie er endet – im Laufschritt: der zwölfjährige Bila (Noufou Quédraogo) und seine etwa gleichaltrige Cousine Nopoko (Roukietou Barry) rennen barfuß durch die Trockensavanne am Rande der Sahelzone, anfangs zu einem Friedhof hin und am Ende von einem Grab weg. Dazwischen erzählt der Film von Stigmatisierung, Freundschaft und vom Erwachsenwerden, während er sich durch die sozialen Verwerfungen eines von der Moderne vergessenen Weilers in Burkina Faso bewegt. Konsequent aus dem Blickwinkel der Kinder geschildert, wird Yaaba zu einer Parabel des elementaren Lebens voller Komplexität und Widerspruch, Aberglaube und Ausgrenzung, Männermacht und Frauenselbstbestimmung. Ouédraogo engagierte als Schauspieler*innen ausnahmslos Laien, die zumeist aus dem Dorf stammen, das als Drehort diente. Mit ihnen komponiert er Einstellungen von großer stilistischer Sorgfalt und verdichtet sie zu ruhigen Bildern voller Spannung, innerer Kraft und Humor. (T.W.)
 
Ankauf aus dem ehemaligen Bestand des Stadtkino Wien