Revolution der Augen, 2022, Friederike Pezold (pezoldo)

Revolution der Augen

Friederike Pezold (pezoldo), AT 2022
DCP, Farbe, 75 min
 
Zu viele, zu schnelle und zu laute Bilder, die die Wahrnehmung torpedieren und das Gehirn in Flammen setzen. Pezold schafft ein Gegenkonzept zum Technowahnsinn, der über den Fernsehbildschirm und über Handyscreens auf uns einprasselt: Sie verordnet "LOOK-PAUSES", Ruhe ist Trumpf. Ihr filmisches Manifest zur Qualitätssteigerung des Blicks schreibt sie mit reduzierten Formen, Strichzeichnungen und Bewegungen sowie mit Animationen, Videoskulpturen oder Körperbildern aus ihren frühen Filmen und künstlerischen Arbeiten. In einer Reflexion von Dispositiven des Visuellen werden diese exponiert, verdeckt, fragmentiert, mit schwarzer Farbe überpinselt oder mit Scheibenkäse maskiert. Als Pionierin eines neuen, intensiven Sehens führt Pezold mit minimalistischer körperlicher Zeichensprache vor Augen, wie Wahrnehmung funktioniert, wie sich der Blick und mit ihm die Welt verändert: "Wie haben wir gesehen? Wie sehen wir? Wie werden wir sehen?" (M.K.)