Close-Up
Zéro de conduite
Jean Vigo (FR 1933)
Es herrschen repressive Zustände in einem französischen Knaben-Internat, willkürliche Vorschriften und Bestrafungen bestimmen die Tagesordnung. Doch die Buben wissen sich zu helfen, in einem "complot d'enfants" wird mit viel Witz und Menschlichkeit die angestammte Ordnung auf den Kopf gestellt. Regisseur Jean Vigo hat es mit Zéro de conduite verstanden, Anarchismus in einen filmischen Stil zu verwandeln. So wie die Kinder gegen die aufgeblasene Autorität der Lehrer aufbegehren, so lehnt sich der Film gegen Konventionen des Kinos auf. Dabei nutzt er das neue Spielfeld des noch jungen Tonfilms ebenso wie Filmtricks, die auf die Anfangsjahre des Mediums zurückgreifen. Ein lustvoller Kinderstreich von einem Film, ebenso lebensbejahend wie innovativ.
Der Filmvorführung (R: Jean Vigo, 43 min) in frz. OmdU folgt eine 60-minütige Analyse anhand ausgewählter Filmsequenzen.