Das "Petit Festival Georges Méliès" wurde am 22. Mai 1964 in der Galerie nächst St. Stephan in der Grünangergasse 1, 1010 Wien, eröffnet. Die dortige Ausstellung begleitete die erst im Juni einsetzenden Filmprogramme. Die Eröffnungsrede hielt Albert Paris Gütersloh, und auch Georges Méliès' Enkelin Madeleine Malthête-Méliès war anwesend. Unter dem Titel "Georges Méliès – Dokumente, Graphiken, Entwürfe" präsentierte die Ausstellung in "Photos, Skizzen und persönlichen Äußerungen von und über Méliès ein fülligeres Bild dieses 'uranfänglichen Phantasten' (Gütersloh)". (Otto Breicha, "Uranfänglicher Phantast. Zur Georges-Méliès-Ausstellung in der Grünangergasse", Kurier, 3. 6. 1964)
Sergej Eisenstein
13.-30.10.1964 | Graphische Sammlung Albertina
Die groß angelegte Retrospektive zum Gesamtwerk von Sergej Eisenstein wurde gleichzeitig mit einer in der Albertina abgehaltenen Ausstellung zum grafischen Werk des Filmmachers präsentiert. Die Auswahl dafür wurde durch Eisensteins Witwe, Pera Ataševa, in Moskau zusammengestellt. Man sah u. a. freie Zeichnungen, Studien, parodistische Zeichnungen, einige Dekorations- und Kostümentwürfe sowie technische Skizzen, die auf seine Filme Bezug nahmen.
Karl Valentin
15.–22.4.1967 | Galerie Würthle
Eine Ausstellung in der Galerie Würthle begleitete die Filme von Karl Valentin und Liesl Karlstadt im Rahmen der Viennale 1967. Zu sehen bzw. zu hören gab es neben Originalplakaten, Fotografien und Diapositiven auch Tonaufzeichnungen: "Es liegt im Wesen einer solchen Ausstellung, daß sie mehr illustratives als informatives Material bietet. Ihr reizvolles Eigenleben bezieht sie von zwei Attraktionen: vom Abspielen von Tonaufzeichnungen vieler Valentin-Karlstadt-Szenen und von der Vorführung von Karl Valentins pointierten Text-Diapositiven, die in allen Farben des Humors schillern, vom bayrischen Blitzblau bis zum modernen Schwarz. Schon sie allein lohnen den Besuch und erweisen den 1948 Verstorbenen noch als überaus lebendig." (a.w., "Der Valentin, der den Hobel hinlegte", Volksstimme, 16.4.1967) Etwa 200 interessierte Personen täglich brachten für die Galerie einen Besucherrekord.
Im 1971 konnte ein länger gehegtes Projekt realisiert werden. Die Retrospektive zu Carl Theodor Dreyer wurde von einer Ausstellung in der Portikus-Halle der Albertina begleitet, die Dreyers Werk anhand von Fotografien, Dekormodellen und Büchern sowie einer Dokumentation über sein unrealisiertes Christus-Filmprojekt vermittelte.
Dziga Vertov. Ausstellung des Archivs von Elizaveta I. Svilova-Vertova
Im Jahr 1974 fand die bis zu diesem Zeitpunkt umfassendste Vertov-Retrospektive im Filmmuseum statt – ergänzt durch eine große Ausstellung in der Albertina, die zum Teil auch filmisch dokumentiert wurde. Elizaveta Svilova konnte zu diesem Anlass erneut Wien besuchen, begleitet vom Filmhistoriker und Herausgeber von Vertovs Schriften in der Sowjetunion, Sergej Drobašenko. (Vgl. "Vertov-Ausstellung 1974", DVD Entuziazm (Simfonija Donbassa), Edition Filmmuseum, 2005)
10 Jahre Filmmuseum – Plakate von Gertie Fröhlich
Februar 1974 | Foyer
Zur Feier des zehnjährigen Bestehens wurde am 16. und 17. Februar 1974 ein Vorführungsmarathon abgehalten. Die ausgewählten Filme gaben einen repräsentativen Einblick in die Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit des Filmmuseums seit 1964. Begleitet wurde das Filmprogramm von einer Ausstellung im Foyer der Albertina, bei der Gertie Fröhlich jene Plakate präsentierte, die sie seit der Eröffnung des Museums Monat für Monat entworfen hatte.
Charles Chaplin
11.–29.5.1982 | Foyer
Anlässlich der Retrospektive "Das Charlie Chaplin Fest" [Wiener Festwochen 1982] zeigte David Robinson seine Chaplin Sammlung im Foyer der Albertina.
Anlässlich der Retrospektive zu Pier Paolo Pasolinis Werk fand auch eine Ausstellung in der Säulenhalle der Graphischen Sammlung Albertina statt. Bei der Vernissage am 1. Dezember las Prof. Giuseppe Zigaina aus Gedichten, die Pier Paolo Pasolini für ihn geschrieben hatte, Angelo Caltagirone sang eigene Lieder nach Texten von Pasolini.
"Niemand wollte es wirklich glauben: Ist er wirklich abgeflogen, sitzt er in der Maschine, kann nichts mehr dazwischenkommen? Als Federico Fellini, bekannt für Absagen im letzten Moment, dann wirklich aus der Alitalia-Maschine stieg und freundlich den ungastlichen Wiener Schneeregen und den Ansturm der Photographen über sich ergehen ließ, huschte Erleichterung über die Gesichter. Peter Konlechner, der die umfassende Retrospektive des italienischen Regisseurs im Filmmuseum zusammengestellt hat, meinte, dieser Augenblick sei die Krönung seiner langjährigen Arbeit. Fellini, der die Huldigungen verschmitzt lächelnd entgegennahm, stellte sich sogar bereitwillig vor das hübsche Plakat, das die Ausstellung seiner Zeichnungen in der Albertina ankündigt, die übrigens heute Abend eröffnet wird." (Gernot Zimmermann, "Eine lebende Legende auf Reisen", Die Presse, 15. 3. 1988)