Seit 16. Dezember 2020
Mit seinem provokanten Verständnis von Film als subversiver Kunst stellte Amos Vogel das gewohnte Filmverständnis vehement
in Frage und setzte sich für einen kinematographischen Kosmos voller verpönter, vergessener, widerspenstiger und zensurierter
Werke ein. 2021 hätte dieser Protagonist des kuratorischen Widerspruchs seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Amos Vogel
(1921–2012)
Amos Vogel wurde am 18. April 1921 in Wien als Amos Vogelbaum geboren. Er musste 1938 aus Österreich flüchten und gelangte
über Havanna nach New York, wo er bis zu seinem Tod am 24. April 2012 lebte. Vogel war Gründer und Kurator von Cinema 16 (1947–1963), eine der bedeutendsten Filmgesellschaften in den USA mit Schwerpunkt auf unabhängigen Film. Gemeinsam mit Richard
Roud gründete und programmierte er das New York Film Festival (1963–1968) mit einem Fokus auf das zeitgenössische Kino der Avantgarde. Vogel ist Autor des provokanten Buches Film als subversive Kunst (1974) und war mehr als zwei Jahrzehnte Professor für Filmwissenschaften an der Annenberg School for Communication der University of Pennsylvania. Bis ins hohe Alter blieb er als Vortragender, Kritiker und Berater für zahlreiche internationale
Filmfestivals aktiv.