Alain JessuaDas umgekehrte Leben
5. bis 26. Juni 2025
In Kooperation mit dem Filmkollektiv Frankfurt e.V.
Das französische Genrekino der 1950er bis 1980er Jahre hat noch keine enthusiastische Wiederentdeckung erfahren. Einst Garant für große Publikumserfolge in Kino und im Fernsehen, auch im deutschsprachigen Raum, ist es durch das immense Gewicht der nouvelle vague zu einer scheinbar schamvollen Erinnerung degradiert worden. Das Werk des Regisseurs Alain Jessua (1932–2017) ist zentral für den Diskurs über die erstaunliche Bandbreite und den künstlerischen Wert dieses Teils der französischen Filmgeschichte. Er hat von 1956 bis 1997 ein vergleichsweise schmales Œuvre von 9 Langfilmen und einem Kurzfilm geschaffen: eigenwillig-verschmitzt, in der Figurenzeichnung eindringlich, in ihrer formalen Qualität virtuos und frappierend aktuell.