Programmarchiv

Mai / Juni 2024

Raum für Reflexion

Plakat Amos Gitai
Filme machen bedeutet immer, eine Haltung zur Welt einzunehmen, Filme zu sehen, sich auf andere Leben, andere Blickwinkel und Perspektiven einzulassen. Und Film findet nicht in einem gesellschaftlichen Vakuum statt: Unsere Rezeption von Filmen verändert sich je nach dem Rahmen, den die soziale und politische Gegenwart ihnen setzt.
 
Das Werk des großen israelischen Regisseurs Amos Gitai zu präsentieren, steht seit Jahren auf unserer Wunschliste; seit gut einem Jahr laufen die konkreten Vorbereitungen für die große Retrospektive. Der schreckliche Angriff der Hamas-Terroristen am 7. Oktober des vergangenen Jahres und die anhaltende israelische Militäraktion in Gaza geben dieser Filmschau einen Kontext, der natürlich nicht beabsichtigt war und den wir zutiefst bedauern. Aber die Kunst kann uns eine Alternative zur allgegenwärtigen Polarisierung bieten, die jede Debatte über eine friedliche Lösung des Konflikts unmöglich zu machen scheint. Das Kino von Amos Gitai ist eine Einladung zum Dialog, ein Raum zum Zuhören und Nachdenken.
 
So verstehen wir Kino. Und wir sind stolz, Ihnen auch in dieser Ausgabe wieder eine Fülle spannender Filme und Veranstaltungen präsentieren zu können. Das Spektrum reicht von Klassikern des Stummfilmkinos und einer Neubewertung der historischen Avantgarde als "verlängertes 19. Jahrhundert" über dokumentarische Highlights der Duisburger Filmwoche bis hin zu den Arbeiten der Filmemacherin und Wissenschaftlerin Jyoti Mistry. Und dass Wissenschaft, Filmmuseum und Kunst sich gegenseitig beeinflussen und inspirieren, zeigt die Premiere eines wahren Filmjuwels: Three Minutes – A Lengthening, ein filmischer Essay über Holocaust, Home Movies, Erinnern und Vergessen, an dessen Entstehung wir indirekt beteiligt waren. Mehr dazu im Kino!
  
Michael Loebenstein
 
 

Dank

Donatello Fumarola; Amos Gitai; Rivka Gitai; Rachel Henig; Wiebke Leithner – Burgtheater Wien; Isotta Regazzoni (Cinémathèque suisse); Meir Russo (Jerusalem Cinematheque); Marie-José Sanselme; Laurent Truchot; Olivia Buning (Eye Archival Loans); Valérie Caron (Distribution Service); Maria Chiba (FPA Classics); Ralph Eue, Frederik Lang; Marine Gaillard (Institut français); Jean-Baptiste Garnero (CNC); Matthieu Grimault, Jean-Pierre Giraudo (Cinémathèque française); Brigitte Mayr, Michael Omasta (SYNEMA – Gesellschaft für Film & Medien); Philippe Sutter, Jean-François Roseau, Miléna Platte-Kubiak, Davy Martins (Institut français d'Autriche); Gary Vanisian; Markus Wessolowski (DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum e. V.); Timothée Zurbuchen (Cinémathèque suisse); Salma Abdalla (Autlook Filmsales); Glenn Kurtz; Bianca Stigter; Sabine Gebetsroither, Gerald Harringer, Katharina Riedler (Crossing Europe); Wilbirg Brainin-Donnenberg; Monika Maruschko; Julia Pühringer; Angela Summereder; Doris Bauer, Daniel Hadenius-Ebner (Vienna Shorts); Dietmar Schwärzler (sixpackfilm); Natalie Gravenor, Diana Kluge (Deutsche Kinemathek); Barbara Keifenheim; Alexander Scholz, Patrick Holzapfel, Eva Königshofen (Duisburger Filmwoche); Ian Christie; Michael J. Cowan; Ana Grgić; Dimitrios Latsis; Hugo Ljungbäck; Tami Williams
 
Vielen Dank an unsere Programmpartner*innen!
 
 

Impressum

Medieninhaber: Österreichisches Filmmuseum. Für den Inhalt verantwortlich: Christoph Huber, Andrea Pollach; alle: 1010 Wien, Augustinerstraße 1. Corporate Design, Grafik und Produktion: Gabi Adébisi-Schuster. Druck: Medienfabrik Graz. Fotos: Soweit nicht anders ausgewiesen stammen die Bilder aus der Fotosammlung Österreichisches Filmmuseum.
 
 

Mitwirkende

Kuratierung/Texte/Moderationen/Musik
 
Wilbirg Brainin-Donnenberg ist Filmemacherin, Kuratorin, Publizistin und leitet das Drehbuchforum Wien; Gründungs- und Vorstandsmitglied von FC Gloria.

Ralph Eue (R.E.) ist Autor, Übersetzer, Filmhistoriker und als Programmberater bei Filmfestivals und Kulturinstitutionen sowie als Lehrbeauftragter tätig.

Birgit Flos (B.F.) ist Film- und Kunstvermittlerin. Texte für Radio und Printmedien. Lehrveranstaltungen (Filmgeschichte). Künstlerische Leiterin der Diagonale 2005–2008.

Lukas Foerster (L.F.) schreibt als freier Medienwissenschaftler und Filmkritiker übers Kino.

Sabine Gebetsroither und Katharina Riedler leiten seit 2021 das Crossing Europe Filmfestival Linz, nachdem sie vorher in diversen Positionen bei nationalen und internationalen Festivals tätig waren.

Gerhard Gruber ist Pianist und hat in zahlreichen Vorstellungen Filme auf der ganzen Welt improvisierend begleitet.

André Habib ist Professor für Kunstgeschichte und Filmwissenschaft, Autor und Mitherausgeber des Webjournals Hors champ.

Daniel Hadenius-Ebner (D.H.-E.) ist Co-Leiter des Filmfestivals Vienna Shorts (mit Doris Bauer) und arbeitet als Filmkurator.

Prosper Hillairet arbeitet zu den Avantgarden der 1920er Jahren, unterrichtet an Universitäten in Frankreich und realisiert Kurzfilme.

Patrick Holzapfel (P.H.) arbeitet als Autor, Filmemacher und freier Kurator. Er ist Gründer und Chefredakteur des Blogs Jugend ohne Film.

Peter Kubelka ist Filmemacher und Künstler. Kubelka war Mitbegründer und langjähriger Ko-Direktor des Österreichischen Filmmuseums.

Frederik Lang (F.L.) ist Kurator, Filmhistoriker und Autor, u.a. Hartmut Bitomsky. Die Arbeit eines Kritikers mit Worten und Bildern (Wien 2020).

Christian Lebrat ist Filmemacher und Fotograf sowie Kurator. Er leitet den Verlag Paris Expérimental für Bücher zum Avantgarde- und Experimentalfilm.

Elaine Loebenstein ist Pianistin. Mit besonderem Interesse für klassische Improvisation kreiert sie Live-Musik für Filme und komponiert in Echtzeit am Klavier.

Brigitte Mayr ist wissenschaftliche Leiterin von SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien, interdisziplinäre Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis der audiovisuellen Medien.

Magdalena Miedl (M.M.) schreibt über Film, als Kritikerin, Journalistin, freie Autorin und als Host ihres eigenen Podcasts.

Olaf Möller (O.M.) ist Filmwissenschaftler, Kritiker und Kurator sowie Mitglied diverser Auswahlkommissionen bei internationalen Filmfestivals.

Michael Omasta ist Filmkritiker der Zeitung Falter, Kurator und (Co-)Herausgeber von Büchern zur Geschichte des Filmexils sowie über Filmschaffende von heute.

Bruce Posner arbeitet als Filmkurator, Programmgestalter sowie als Filmkünstler und befasst sich als Archivar mit der Bewahrung und Restaurierung von Filmen.

Julia Pühringer (J.P.) ist Journalistin mit dem Schwerpunkt Kino und Kultur und arbeitet zu Geschlechterverhältnissen im Film und der Filmgeschichte.

Drehli Robnik (D.R.) ist Theoretiker in Sachen Film und Politik, Gelegenheitskritiker, Essayist und Edutainer.

Alexander Scholz leitet die Duisburger Filmwoche seit 2022 und lehrt seit 2019 als Dozent an der Internationalen Filmschule Köln (ifs).

Lotte Schreiber (L.S.) arbeitet als Filmemacherin und Filmkuratorin an der Schnittstelle von Kino, Architektur und Gesellschaft.

Harry Tomicek (H.T.) Buchveröffentlichungen und Artikel über Filmschaffende und Filmgenres. Lehrtätigkeit in Wien und Salzburg.

Gerald Weber Kurator und Geschäftsführer-Stellvertreter bei sixpackfilm
 
Österreichisches Filmmuseum
Janneke van Dalen (J.D.), Co-Leitung Filmsammlung
Florian Haag (F.H.), Archivar
Christoph Huber (C.H.), Kurator
Michael Loebenstein (M.L.), Direktor und Geschäftsführer
Kevin Lutz, Co-Leitung Filmsammlung
Jurij Meden (J.M.), Kurator und Leitung Programmabteilung
Katharina Müller, Forschung und Leitung Forschung, Vermittlung, Publikationen
Tom Waibel, Amos Vogel Library