Ragazze la vita trema (Mädchen, das Leben bebt), 2009, Paola Sangiovanni

La lotta non è ancora finita
Feministisches Kino aus Italien

29. April bis 2. Mai 2020 (verschoben)
 

Der italienische Feminismus der 1970er setzt sich von anderen zeitgenössischen Feminismen im Westen deutlich ab: durch seine Radikalität und Vielzahl von Wegen und Formen, von Praktiken und Theorien, die koexistierten, dialogisierten und häufig auch kollidierten. Organisationen wie die UDI, die Unione delle donne italiane, die der PCI (Partita Communista Italiana) nahestand und die sich vor allem im Bereich der Frauenrechte und emanzipatorischer Positionen engagierte, waren in dieser Zeit neben Gruppierungen zu finden, deren Fokus auf Themen der Gesundheit, der Sexualität und der Legalisierung von Abtreibungen lag.
 
Wie hat nun das Kino all dies erzählt? Oder vielmehr: Wie haben Frauen das Medium Film benutzt, um die Existenz und das Entstehen dieses soggetto imprevisto, des "unvorhergesehenen Subjekts", darzustellen, zu dokumentieren und zu behaupten? Die Retrospektive versucht, diese Leitfragen ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu beantworten und zeigt eine Auswahl von Werken, die im Zeichen des Feminismus entstanden sind: Manche waren ihm ein wenig voraus, andere waren seine unmittelbare Folge, wieder andere haben diese Zeit aus bereits historischer Perspektive rückschauend erzählt. Im Filmmuseum zu sehen: ein Kaleidoskop an Formen, Sprachen und Medien, militanten und experimentellen Filmen, Fernsehdokumentationen und Spielfilmen, die zum ersten Mal zusammengeführt und untertitelt einem internationalen Publikum präsentiert werden. (Annamaria Licciardello/Constanze Ruhm)
 
Die Kuratorinnen Annamaria Licciardello und Constanze Ruhm werden zur Eröffnung ein Gespräch mit der italienischen Autorin, Dramaturgin, Theaterregisseurin und Filmemacherin Dacia Maraini führen.
 

Die Lesung mit Dacia Maraini (30. April) findet in Kooperation mit dem Folio Verlag und dem Italienischen Kulturinstitut Wien statt.

Auf Grund der Entwicklungen rund um CoVid-19 konnte die Schau leider nicht wie geplant von 29. April bis 2. Mai 2020 stattfinden. Sie wird von 6. bis 10. Mai 2022 nachgeholt.
Zusätzliche Materialien