
Antoine et Antoinette (Zwei in Paris)
Regie: Jacques Becker; Drehbuch: Jacques Becker, Maurice Griffe, Françoise Giroud; Kamera: Pierre Montazel; Schnitt: Marguerite Renoir; Musik: Jean-Jacques Grunenwald; Darsteller*innen: Roger Pigaut, Claire Mafféi, Noël Roquevert. FR, 1947, 35mm, sw, 88 min. Französisch mit engl. UTDer Druckereiarbeiter Antoine und die Kaufhausangestellte Antoinette leben mit den Geldsorgen der Arbeiterklasse in der Nachkriegszeit und träumen vom kleinen Glück: Als Antoinette ein Lotterielos heimbringt, das sich als Gewinner entpuppt, scheinen die Träume zum Greifen nah. Die bewährte Wendung mit dem Lottogewinn ist dabei kaum eine Finte, denn Becker verzaubert sein Publikum allein durch die Beschreibung von Figuren und ihren Gefühlen, ohne große Dramatik oder angestrengte "Notwendigkeiten" der Erzählung. Hier genügt ihm das hingebungsvolle Porträt eines Paars und seines Alltags, eingebettet in ein mit Verve und Vielfalt geschildertes soziales Umfeld. Beckers "kleiner" Film gewinnt den Hauptpreis beim Festival von Cannes und die Bewunderung von André Bazin, der eine Wahrhaftigkeit und Gefühlstiefe erkennt, wie sie sonst nur der italienische Neorealismus zeige. (C.H.)
Courtesy Institut français