Touchez pas au grisbi (Wenn es Nacht wird in Paris), 1954, Jacques Becker

Touchez pas au grisbi (Wenn es Nacht wird in Paris)

Regie: Jacques Becker; Drehbuch: Jacques Becker, Maurice Griffe, Albert Simonin nach seinem Roman; Kamera: Pierre Montazel; Schnitt: Marguerite Renoir; Musik: Jean Wiener; Darsteller*innen: Jean Gabin, René Dary, Lino Ventura, Jeanne Moreau, Dora Doll. FR, 1954, 35mm, sw, 96 min. Französisch mit engl. UT
 
Der alternde Gauner Max ist des Lebens im "Milieu" müde geworden: Ein Goldraub soll ihm und seinem besten Freund Riton den komfortablen Ruhestand sichern. Als Riton mit dem Raubzug prahlt, will Drogendealer Angelo die Beute mit allen Mitteln an sich reißen. Das Zentralgestirn des französischen Nachkriegs-Polar: schaupielerisch, inszenatorisch, atmosphärisch (inklusive Erdung im Argot). Jean Gabin, noch keine 50, liefert als verlebter Max ein fulminantes Comeback, als sein Widersacher debütiert Lino Ventura. Jacques Becker erzählt die Intrige lakonischer als Hawks und verlagert das Interesse diskret-subversiv auf die Dinge des Lebens – wie man das Öffnen einer Flasche, selbst das Zähneputzen zelebriert, ist so wichtig wie die Ehre unter Dieben und die stimmungsvollen Wendungen. Grisbi pflügt eine entscheidende Genre-Spur – zu Dassins Rififi, zu Melville, zur Nouvelle Vague und zu Claude Sautet. (C.H.)
 
Courtesy Institut français