
Demonlover
Olivier Assayas, FR 2002Drehbuch: Olivier Assayas; Kamera: Denis Lenoir; Musik: Sonic Youth, Jim O'Rourke; Darsteller*innen: Connie Nielsen, Charles Berling, Chloë Sevigny, Gina Gershon, Dominique Reymond. 35mm, Farbe, 121 min. Englisch
"You didn't see anything. No one sees anything. Ever. They watch ... But they don't understand." Videodrome mal Virtualität mal Guy Debord: Olivier Assayas' Demonlover ist ein zentraler Film des Kinos des neuen Millenniums und der erste, der sich über David Cronenbergs televisionäre Transformationen hinaus wagt ins Hyperlink-Assoziationsketten-Delirium der Internet-Ära. Demonlover beginnt als labyrinthischer Wirtschaftskrimi vom Kampf der Konzerne um ein japanisches Porno-Internet-Imperium und mutiert schließlich (wie von einem Computervirus befallen) zu einem halluzinatorischen Rollenspiel, das die trügerischen Traumwelten des Kinos in eine neue Epoche transportiert. Ein provokanter, sinnlicher Anti-Thriller, in dem der Weg hinter die trügerischen Spiegelwelten polierter, anonymisierter Globalisierungslandschaften zwischen Paris und Tokio ins Gefängnis der Fantasieprodukte führt: Long Live the New DNA! (C.H.)