Collection on Screen:
Claude Chabrol: Spätlese
24. März bis 29. April 2022
Unter den großen Regisseuren der Nouvelle Vague sticht Claude Chabrol (1930–2010) schon insofern heraus, weil er den "ganz normalen" kommerziellen Filmbetrieb zu unterwandern vermochte: Durch seine vielen Kriminalfilme, die bevorzugt um die diskreten Abgründe der Bourgeoisie kreisen, wurde er zu einer Ikone des französischen Kinos. Dass er bei Bürgertum und Mittelschicht, deren Welten er mit unbestechlichem Blick zerlegte, besonders beliebt war, ist dabei eine Ironie wie aus einem Chabrol-Film.
Chabrols verspieltes Spätwerk, in dem er seine gleichermaßen kühl-kritische und ironisch-humorvolle Weltsicht mit unvergleichlicher Gelassenheit zelebrierte, präsentieren wir daher parallel zu den strengen Studien bürgerlicher Schuld von Michael Haneke und als "Verlängerung" unseres Nouvelle-Vague-Programms. Chabrols umfangreiches Gesamtwerk verdankte sich auch einer schieren Lust am Filmemachen, die auf der Leinwand spürbar wird: Die wiederholte Arbeit mit Freund*innen – ob Schauspieler*innen oder technische Crew – war für den Regisseur der größte Genuss, den zu teilen, die "Spätlese" seines Werks das Publikum einlädt.
Nach einem Comeback mit dem gefeierten Thriller La Cérémonie (1995) hatte Chabrol die erhöhte Aufmerksamkeit für eine Serie von Spielfilmen genutzt, in denen er mit bewährten Krimi-Methoden noch einmal zwanglos zeigte, dass es bei ihm eigentlich immer um mehr geht: tragikomische Studien des Menschen und seiner Unzulänglichkeiten, serviert mit dem gelassen hinterfotzigen Chabrol-Charme. Wie er selbst gern sagte: "Die Dummheit ist als Thema so interessant, weil sie so gigantisch ist." (Christoph Huber)
Unter den großen Regisseuren der Nouvelle Vague sticht Claude Chabrol (1930–2010) schon insofern heraus, weil er den "ganz normalen" kommerziellen Filmbetrieb zu unterwandern vermochte: Durch seine vielen Kriminalfilme, die bevorzugt um die diskreten Abgründe der Bourgeoisie kreisen, wurde er zu einer Ikone des französischen Kinos. Dass er bei Bürgertum und Mittelschicht, deren Welten er mit unbestechlichem Blick zerlegte, besonders beliebt war, ist dabei eine Ironie wie aus einem Chabrol-Film.
Chabrols verspieltes Spätwerk, in dem er seine gleichermaßen kühl-kritische und ironisch-humorvolle Weltsicht mit unvergleichlicher Gelassenheit zelebrierte, präsentieren wir daher parallel zu den strengen Studien bürgerlicher Schuld von Michael Haneke und als "Verlängerung" unseres Nouvelle-Vague-Programms. Chabrols umfangreiches Gesamtwerk verdankte sich auch einer schieren Lust am Filmemachen, die auf der Leinwand spürbar wird: Die wiederholte Arbeit mit Freund*innen – ob Schauspieler*innen oder technische Crew – war für den Regisseur der größte Genuss, den zu teilen, die "Spätlese" seines Werks das Publikum einlädt.
Nach einem Comeback mit dem gefeierten Thriller La Cérémonie (1995) hatte Chabrol die erhöhte Aufmerksamkeit für eine Serie von Spielfilmen genutzt, in denen er mit bewährten Krimi-Methoden noch einmal zwanglos zeigte, dass es bei ihm eigentlich immer um mehr geht: tragikomische Studien des Menschen und seiner Unzulänglichkeiten, serviert mit dem gelassen hinterfotzigen Chabrol-Charme. Wie er selbst gern sagte: "Die Dummheit ist als Thema so interessant, weil sie so gigantisch ist." (Christoph Huber)