Babenhausen, 1997, Hito Steyerl
Hito Steyerl © Leon Kahane

In person:

Hito Steyerl

6. bis 8. Dezember 2023

Hito Steyerl vorzustellen ist eigentlich nicht notwendig. Die in München geborene Künstlerin, Filmemacherin, Theoretikerin und Professorin war in den vergangenen Jahren mit ihren Arbeiten bei so gut wie allen Großereignissen des Kunstbetriebes (documenta, Biennale Venedig, Skulptur Projekte Münster etc.) präsent und zählt zu den einflussreichsten Künstler*innen der Gegenwart.
 
Diese Retrospektive, die alle filmischen Single-Channel-Arbeiten umfasst, die die studierte Filmemacherin (Academy of Visual Arts Tokio und HFF München) für eine Kinopräsentation freigibt, ist allerdings die erste im Filmkontext, eine einmalige Chance, im Display Kino in den vielgestaltigen Denkapparat Steyerls einzutauchen. Herausragend an ihrem Werk ist eine konzeptuelle Offenheit, gepaart mit der unbändigen Freiheit, auf den ersten Blick unterschiedliche Kontexte, Bildtypen und Erzählungen miteinander zu verweben.
 
Das Dokumentarische steht in Steyerls Arbeit stets zur Disposition, Kurator Florian Ebner bezeichnet es gar als Werk "über das Dokumentarische", in welchem ein Perspektivenwechsel programmatisch ist. Montage und Collage dienen als zentrale Werkzeuge, die neue Zusammenhänge bauen und die Politiken des Raums inklusive der sich darin manifestierenden Machtverhältnisse untersuchen. Dabei setzt Steyerl biografische Eckdaten bzw. ihre eigene Person immer in Beziehung zu dem Gezeigten. Zeug*innenschaft, die Verquickung von Krieg, Ökonomie und Kunst, Rassismen und rechtsradikale Gewalt, die Befragung und Dekonstruktion der eigenen filmischen Mittel und die Neugierde an digitalen Technologien sind Teile dieses Denkapparats. (Dietmar Schwärzler)

In Anwesenheit von Hito Steyerl von 6. bis 8. Dezember 2023
 
In Kooperation mit sixpackfilm

Alle Werke von Hito Steyerl: Courtesy the artist, Andrew Kreps Gallery, New York and Esther Schipper, Berlin/Paris/Seoul