El triunfo de Sodoma (Der Triumph von Sodom), 2020, Goyo Anchou

Roger Koza

Die Vielfalt der subversiven Erfahrung

Das Wort "Subversion" ist ebenso schön wie irreführend, und zwar nicht weniger als das Wort "Kunst". Als Amos Vogel 1974 in seinem berühmten Buch darlegte, was er mit dem Syntagma des Buchtitels ausdrücken wollte, historisierte und problematisierte er für seine Formulierung andere zwingende Konzepte, die paradoxerweise weniger subversiv und sogar konformistisch interpretiert werden konnten. Ein Film mit politischem Inhalt, der zur Revolution aufruft, oder ein experimenteller Essay sind nicht notwendigerweise unstrittige Beispiele für Kino als subversive Kunst. Die Filme in diesem Programm liefern Vorschläge für ein Zusammenspiel von Form, Politik und Verlangen. Sie sind eine vorläufige Antwort auf die Frage, was im Gegenwartskino gemäß Vogels Kategorien als "subversive Kunst" gelten könnte.
 
Roger Koza wird während der Viennale anwesend sein und die Vorführungen mit Einführungen und Gesprächen begleiten.

SA 23. Oktober 11.00
Programm Roger Koza I
Die Radikalen des Südens (A)
Lluvia de jaulas (Käfigregen) 2019, César González

MI 27. Oktober 11.00
Programm Roger Koza II
Die Radikalen des Südens (B)
El triunfo de Sodoma (Der Triumph von Sodom) 2020, Goyo Anchou

DO 28. Oktober 11.00
Programm Roger Koza III
Die Radikalen des Südens (C)
Cuatreros (Viehdiebe) 2016, Albertina Carri

DO 28. Oktober 18.30 | MI 3. November 18.30
Programm Roger Koza IV
Fleisch und Bissen
Cele doua executii ale Maresalului (Die zwei Exekutionen des Marschalls)
2018, Radu Jude
Homenaje a la obra de Philip Henry Gosse (Hommage ans Werk von P. H. Gosse) 2020, Pablo Martín Weber
A.I. AT WAR 2021, Florent Marcie
In Anwesenheit von Florent Marcie am 28. Oktober
 
Roger Koza ist Filmkritiker, Herausgeber von Con los ojos abiertos, Moderator von El cinematógrafo und Präsentator der Filmoteca. Seit 2006 programmiert er die Sektion "Vitrina" beim Filmfest Hamburg. Seit 2014 ist er künstlerischer Leiter des Cosquin International Film Festival (Cordoba) und seit 2018 leitet er das legendäre Doc Buenos Aires. Herausgeber der Bücher Cine y Pensamiento: las charlas de Mar del Plata (2007) und Cine del mañana (2010). Seine jüngste Publikation ist "Faith in Fiction: The Cinema of Miguel Gomes", in Daniel Ribas und Paulo Cunha (Hrsg.): Reframing Portuguese Cinema in the 21st Century (Curtas Metragens, 2020).
Zusätzliche Materialien