Filmexpedition Mexico 1982, Herbert Apfelthaler

Amateurfilm

Charakteristika

Amateurfilme fordern uns heraus, herkömmliche archivarische und filmwissenschaftliche Praktiken zu überdenken und neu zu gestalten. Familienfilme dokumentieren in den meisten Fällen private Momente; ein respektvoller Umgang mit den Inhalten und den Menschen, die die Filme gemacht haben, ist für das Filmmuseum eine Selbstverständlichkeit.

 

Erstens handelt es sich um Unikate, von denen es üblicherweise keine Kopien und kein Negativ gibt. Daher muss solch ein Film-Unikat zunächst gesichert werden, damit die Aufnahmen nicht mehr verloren gehen können.

 

Zweitens existieren rund um diese Filme keine "filmbezogenen Materialien" (wie z.B. Pressestimmen, Filmfotos oder Plakate), ihre Entstehungsgeschichte ist also kaum dokumentiert. Umso wichtiger sind die persönlichen Gespräche mit den Deponenten, um ausführliche Informationen über die gefilmten Personen oder die Filmemacher zu erhalten. Begleitende Materialien werden, sofern vorhanden, ebenfalls in die Sammlung des ÖFM übernommen.

 

Drittens wurden diese Filme oft auf Filmformaten gedreht, von denen heute weder das Material selbst, noch die Vorführ- bzw. Kopier-Apparate existieren. Die einzige mögliche Sicherung in analoger Form ist in diesen Fällen also das "Blow-Up" auf ein größeres Format, wie etwa 16mm und 35mm-Film. Je nach Materialbeschaffenheit können dabei digitale Zwischenschritte notwendig sein.