Film-Talk
Atmen
Ö 2011
Kurz vor der Entlassung aus der Jugendhaftanstalt beginnt Roman, bei seinen Freigängen für ein Bestattungsunternehmen zu arbeiten. Nicht gerade ideale Voraussetzungen für den introvertierten Jungen, sich auf das Leben in der "Normalität" einzustimmen. Karl Markovics' Regiedebüt vermag es, sich mit erstaunlicher Präzision einer Figur anzunähern, die dies per se abzulehnen scheint. Irgendwo zwischen Leichenbestattung, Strafvollzug und der Lebenswelt eines jungen Mannes entdeckt Atmen etwas zutiefst Humanistisches – nicht in den großen Gefühlen und Wendepunkten als vielmehr in der Ambivalenz seiner Figuren, den Details des Alltags und der präzisen, nie in den Selbstzweck abdriftenden filmischen Form.
Filmvorführung (93 min) und anschließendes Gespräch mit dem Filmemacher Karl Markovics