Citizen Kane

Vermutlich der Klassiker aller Klassiker, ist Orson Welles Regiedebut Citizen Kane auch jenseits seines mythologischen Status als "bester Film aller Zeiten" ein Werk, das man gesehen haben sollte, möchte man einen Begriff davon bekommen, was narratives Kino zu leisten vermag: Er hat dramaturgische Muster eingeführt, die bis heute Gültigkeit besitzen, filmische Stilmittel etabliert, ohne die heutige Filme nicht denkbar wären (z.B. der radikale dramaturgische Einsatz von Schärfentiefe), und erzählt in seinem Kern etwas, das zeitgenössischer nicht sein könnte: Auf der Suche nach dem Geheimnis des verstorbenen Medienmoguls Charles Foster Kane offenbart sich der tiefe Graben zwischen Oberfläche und Wahrheit, Projektion und Realität. In Zeiten von online gestalteten Profilen, Selfie-Wahnsinn und Lebenslauf-optimierter Karriereplanung ist der Film so aktuell wie nie.
 
Der Filmvorführung (R: Orson Welles, 117 min) in engl. OF folgt eine 60-minütige Analyse anhand ausgewählter Filmsequenzen.