Close-Up
Zwischen den Welten
Mütter, Töchter, Migration und Film
Eltern vermitteln ihren Kindern als erstes die eigenen Werte, Kultur und Identität. Doch im Laufe des Erwachsenwerdens erfordert die Reise zur Selbstfindung oft eine behutsame Ablösung von ihnen – ein Prozess, der durch die kulturellen Diskrepanzen, die durch Migration entstehen, noch komplizierter wird. In diesem Programm befassen sich Regisseur*innen mit verschiedenen Migrationsgeschichten mit den Beziehungen zu ihren Müttern, und beleuchten die vielschichtigen kulturellen und emotionalen Zusammenhänge. Anhand dokumentarischer Kurzfilme aus verschiedenen Kulturkreisen beschäftigen wir uns mit Identität, Abgrenzung und den sich verändernden Beziehungen, die nicht zuletzt durch den Verlust der gemeinsamen Sprache geprägt sind. Die Filme zeigen, wie kulturelle Unterschiede zwischen den Generationen die Beziehungen zwischen Müttern und Töchtern sowohl belasten als auch vertiefen können. Im Mittelpunkt dieser Erkundung stehen zentrale Fragen über die Rolle des Films bei der Darstellung sehr persönlicher Geschichten: Wie kann das Objektiv die subtilen Gefühle sichtbar machen? Welche Bedeutung hat es, die Geschichte der eigenen Mutter im Kontext der Migration zu erzählen? Und wie beeinflusst diese Form des Geschichtenerzählens unser Verständnis von kultureller Identität und familiären Bindungen in einer Welt, die zunehmend von Bewegung und Wandel geprägt ist? (cs)
Kuratiert und präsentiert von Filmemacherin Christina Stuhlberger