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JAMES BENNINGS KALIFORNIEN-TRILOGIE El Valley Centro (1999) Ein Porträt des Great Central Valley, das im Herzen Kaliforniens liegt, riesige Landwirtschaftsbetriebe und Ölkonzerne wie Versi- cherungsgesellschaften beherbergt und ein Viertel der USA mit Nahrung versorgt. Auftakt zu James Bennings kalifornischer Trilo- gie, drei visuell exakt komponierte Filme von 90 Minuten Länge, bestehend aus jeweils 35 statischen Einstellungen zu 150 Sekun- den. Der bohrende Eröffnungsblick auf den tosenden Strudel in einem Wasserreservoir etabliert eine der heimlichen Erzählungen: der Weg des Wassers als Teil der Industrialisierung – bis zum majestätisch absurden Anblick eines riesigen Frachtschiffs im engen Kanal. (CHRISTOPH HUBER) Los (2000) 35 unbewegte Einstellungen porträtieren die Gegend rund um Los Angeles. Manchmal zeigt Bennings Film gänzlich unbevöl- kerte Orte (bzw. solche, an denen die Menschen wie weggepackt in ihren Fahrzeugen verweilen); auch dies betont seine Opposi- tion zum herkömmlichen Erzähl- und Blickregime. Gleichzeitig gewinnt die unkonventionelle Form der Erzählung mit jeder Ein- stellung an Spannung, indem sich formale Elemente ergänzen, wiederholen oder kontrastieren: Paradoxerweise scheinen die Dinge gleichzeitig klarer und geheimnisvoller zu werden. Irgend- wann, in einer der unvergesslichsten Einstellungen von Los, wird eine austauschbar wirkende Kreuzung im Schatten des darüber donnernden Jumbos zu etwas ganz Einzigartigem. (CHRISTOPH HUBER) Sogobi (2001) Sogobi (das Wort der Schoschonen für Erde) führt in die kaliforni- schen Wildnis. In der ursprünglichen Konzeption hätte der Film völlig frei von Spuren der Zivilisation bleiben sollen, aber schließ- lich wurde er zu einem visuellen Essay über das langsame Vor- dringen der Spezies Mensch. Unter die puren Naturstudien mit ihren sparsamen Arrangements von Formen und Farben, vom dürren Baum im Nebel zu wild wuchernden Wüstenblumen, mischen sich zunehmend Zeichen (und Klänge) wirtschaftlicher Invasion. Die Kreise der Kalifornien-Trilogie schließen sich im Dokument der Naturverletzung: vom Auftritt der Ordnungskräfte in der jeweiligen Filmmitte über ein wiederkehrendes Plakat von »Outdoor Systems« (hier mitten in der weiten Steppe) bis zum Abschluss des Wasserkreislaufs, der zuletzt wieder zum Reservoir am Beginn von El Valley Centro zurückkehrt. Wo es dort gewaltig rauschte, ist es nun: leer. (CHRISTOPH HUBER) 16mm, Farbe, Ton, 90 min Filmpatenschaft: 4200 Euro 16mm, Farbe, Ton, 90 min Filmpatenschaft: 4200 Euro 16mm, Farbe, Ton, 90 min Filmpatenschaft: 4200 Euro Fünfzig Jahre Filmpatenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42