Links
ALAIN TANNER & CLAUDE GORETTA Nice Time (1957) In September 1956, two young Swiss film enthusiasts applied for a grant from the British Film Institute to finance a film about London’s Piccadilly on Saturday night. Both in their mid-twenties, they were working at the BFI, where they had met Lindsay Anderson and the other Free Cinema members, who offered encouragement and support. At the BFI they also discovered the work of film-makers like Jean Vigo, a major influence. But it was the success of the first two Free Cinema programmes a few months earlier which convinced them to try their luck and make their own Free Cinema -style short. (CHRISTOPHE DUPIN) Alain Tanner und Claude Goretta realisierten ihren Erstling ohne Drehbuch. Er zeigt das Treiben am und um den Piccadilly Circus, einem Zentrum der Londoner Freizeitwelt der fünfziger Jahre. Das an zwanzig Wochenenden aufgenommene Material wurde zu einer impressionistischen Form montiert, die ohne Kommentar auskommt und vor allem auf den visuellen Reiz des Menschen- gewusels und der Lichtreklamen baut. Vor Ort aufgenommene Sprachfetzen und Geräusche sowie eine Reihe von populären Musikstücken stützen die Struktur des Films. Aus vielen kleinen Beobachtungen entsteht so das imaginäre Porträt eines Samstag- abends in der Großstadt. Im Zentrum stehen die Menschen, gerade weil auf Protagonisten, die wiederholt oder über längere Zeit zu sehen wären, verzichtet wurde. Am Festival in Venedig erhielt Nice Time 1957 eine spezielle Erwähnung als experimen- teller Kurzfilm. Mit seiner Konzentration auf das Alltägliche und Unspektakuläre gilt er auch als wesentlicher Beitrag zur Erneue- rung des Schweizer Films in den sechziger Jahren. (MARTIN GIROD) 35mm, s/w, Ton, 18 min Filmpatenschaft: 1400 Euro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fünfzig Filme 45